Herbsttagung ITK-Systemhäuser in Düsseldorf
GFT eG und VAF Bundesverband Telekommunikation als Veranstalter – Größtes Branchentreffen in Deutschland – Neuer Bürostandort in Düsseldorf
Düsseldorf, September 2024. In gewohnter Tradition laden die GFT eG – Group for ICT & Building Solutions – und der VAF Bundesverband Telekommunikation gemeinsam zu ihrer Herbsttagung, dem größten Branchentreffen Deutschlands für ITK-Systemhäuser, ein. Der Einladung zur diesjährigen Veranstaltung in Düsseldorf am 26. und 27. September folgten zahlreiche Geschäftsführer und Führungskräfte aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden. Auf der Fachausstellung präsentierten rund 20 Aussteller ihre neuen Innovationen, Produkte und Leistungen. Nach der offenen GFT-Mitgliederversammlung konnten die Anwesenden zudem an einem breiten Angebot an Fachvorträgen teilnehmen für aktuelle Impulse aus der Branche.
Offene Mitgliederversammlung der GFT
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Michael Brase, begrüßte die zahlreich erschienenen Anwesenden und gedachte im Rahmen einer Schweigeminute den verstorbenen GFT-Mitgliedern in diesem Jahr. Dann übergab er das Wort an Birger T. Aasland (Vorstand, Markt + Vertrieb).
„Ich freue mich sehr, dass Sie alle da sind. Heute haben wir eine offene Mitgliederversammlung, das heißt, auch alle Lieferanten und Partner sind herzlich eingeladen, hier heute zuzuhören“, eröffnete Birger T. Aasland seinen Bericht des Vorstands der GFT im Hinblick auf das erste Halbjahr 2024.
Mit den bisherigen Entwicklungen gibt sich Aasland zufrieden: „Im Vergleich zum Vorjahr können wir glücklicherweise verkünden, dass es sich schon jetzt abzeichnet, dass 2024 ein gutes Jahr für uns werden wird. Wir – das heißt auch Sie und Ihre Unternehmen – haben es trotz der Herausforderungen aus 2023 geschafft, uns wirtschaftlich wieder zu erholen und auch die Prognosen für 2025 sehen gut aus. Insgesamt kann man also sagen: Wir sind als GFT wieder da, wo wir hingehören“, bewertete Aasland.
„Und wenn man quasi zum 31. August eine kleine Zwischenbilanz hierzu ziehen möchte, dann kann man sehen, dass wir unseren Umsatz bis zu diesem Datum um 5,4 Prozent auf 91,3 Mio. Euro erhöhen konnten und darüber hinaus vier neue Mitglieder sowie sieben neue Lieferanten hinzugewinnen konnten“, fügte Aasland seiner Bewertung hinzu.
Natürlich müsse sich die GFT auch ihren strategischen Herausforderungen wie steigender Kosten- oder Wettbewerbsdruck oder dem zunehmenden Personalmangel stellen. Im Hinblick auf letzteres Themenfeld gibt sich die GFT allerdings positiv eingestimmt für die Zukunft – dank des neuen Bürostandorts in Düsseldorf, der in der Nähe zum Flughafen gelegen ist und damit durch die gute Anbindung eine positive Wirkung auf potenzielle Bewerberinnen und Bewerber haben dürfte. „Wir haben einen neuen GFT-Standort, in zentraler Lage hier am Düsseldorfer Flughafen, mit gut ausgestatteten New-Work-Flächen und vielen Arbeitsplätzen und Meeting-Räumen, die auch Sie gerne für Ihre Termine nutzen dürfen“, so Aasland. Im Rahmen einer Führung mit GFT-Mitarbeiterinnen konnten sich Interessierte die Lokalität daher einmal näher anschauen.
Informative Vortragsveranstaltung
Gemeinsam mit Daniel Brosend, dem ersten Vorsitzenden des VAF Bundesverband Telekommunikation, eröffnete Birger T. Aasland noch einmal offiziell die Fachausstellung. „Ich freue mich sehr, dass Sie wieder so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind und wie ich sehe, sind Ihre Gespräche auf unserer heutigen Fachausstellung schon in vollem Gange, daher wünsche ich Ihnen nun in kurzen Worten eine schöne Tagung und einen ebenso guten Austausch bei uns“, sagte Brosend.
Birger T. Aasland ließ es sich neben ein paar netten Worten zur Begrüßung nicht nehmen einen kleinen Live-Rundgang auf der Fachausstellung zu unternehmen und befragte alle Vertreterinnen und Vertreter nach ihren aktuellen Lösungen und Produkten. „Liebe Damen und Herren, ich freue mich natürlich auch wieder heute hier anlässlich unserer Tagung bei Ihnen sein zu dürfen und in bekannte, aber auch neue Gesichter, zu blicken. Und um diese gleich besser kennenlernen zu können, lassen Sie uns doch gerne gemeinsam einen kleinen Rundgang unternehmen und auch die neuen Lösungen einmal näher in Augenschein nehmen“, stimmte Aasland die Besucherinnen und Besucher ein. In dieser Art und Weise hatten die Fachaussteller im Rahmen eines kurzen Pitches die Möglichkeit, Interessierte für Ihre Themen sowie Gespräche zu gewinnen, was von den Teilnehmenden auch sehr gut angenommen wurde.
Auf der hieran anschließenden Vortragsveranstaltung präsentierten wie üblich renommierte Referenten aktuelle Themen, Trends und Herausforderungen der Branche. Im Fokus standen unter anderem Einblicke in die Herausforderungen von Sicherheit, Technik sowie rechtliche Anforderungen. Ein besonderes Augenmerk lag zudem auf dem Top-Thema Künstliche Intelligenz (KI), dem vier aus insgesamt zehn Vorträgen gewidmet waren. Die Diskussion begleitete Martin Bürstenbinder (Geschäftsführer des VAF Bundesverband Telekommunikation) als Moderator.
Den Einstieg lieferte Felix Schlenther (Gründer & Geschäftsführer von Leading Tomorrow) in seinem Beitrag „Künstliche Intelligenz: Warum KI alles ändert! Erfolgreicher Einsatz im Mittelstand“. Hier gab er einen Einblick in den Status Quo von KI sowie Chancen und Herausforderungen für Unternehmen. So hätten Studien bspw. ergeben, dass auf der einen Seite „sieben von zehn Arbeitnehmer KI ohne Freigabe ihrer Unternehmen nutzen“, was mitunter ein Risiko für diese darstellen könne, gleichzeitig seien aber „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die KI nutzen deutlich produktiver als ihre Kolleginnen und Kollegen, die dies nicht tun. Daher macht es Sinn, dass viele Unternehmen mittlerweile ihr eigenes GPT eingeführt haben“, bewertete Schlenther die aktuelle Handhabe in den Häusern.
Der Vortrag von Christoph Wichmann (Geschäftsführer bei Enreach Communications GmbH) schloss thematisch hier gut an den vorherigen Vortrag an: „Vom einfachen Chatbot bis zu diversen Assistenzanwendungen: Wir müssen uns überlegen, welche Effizienzsteigerungen wir generieren – und wie wir in der ITK-Branche damit Geld verdienen können“, bewertete Wichmann. Dabei gehe es auch nicht nur darum, einzelne Lösungen zu finden, z.B., um das Schreiben von E-Mails zu verbessern. Es müsse vielmehr eine ganzheitliche Betrachtung beim Thema KI stattfinden.
In seinem Beitrag über Service- und Pflegeroboter zeigte Matthias Hofmann (Entwicklungsleiter bei der Novabotics Vertriebs GmbH) die Möglichkeiten im Einsatz von KI mithilfe von Robotern auf. Besonders betonte er hierbei, dass es „nicht darum geht, Menschen und ihre wertvolle Arbeitskraft zu ersetzen, denn gerade im Bereich der Pflege ist der menschliche Kontakt unersetzlich, doch vor allem einfache und sich wiederholende Tätigkeiten können sehr gut von Robotern übernommen werden und damit langfristig Entlastung für Arbeitnehmer schaffen.“ Hofmann rückte damit die Rolle des Menschen in seinem Vortrag immerzu in den Mittelpunkt und bekräftigte, dass die neuen Technologien lediglich unterstützend wirken könnten.
Das Thema Barrierefreiheit sowie die Fragestellung, ob die TK-Branche auf diese schon ausreichend vorbereitet sei, rief Jan Dombrowski (im Bereich TK-Regulierung bei Vodafone tätig) auf den Plan. So erklärte er unter anderem, welche Anforderungen an Produkte und Netze mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz einhergehen und wie zusätzliche Übertragungswege für Menschen mit Behinderungen geschaffen werden können, z.B. über ein Vorlesegerät.
Den zweiten Vortragstag eröffnete Martin Bemba (Chief Transformation Officer bei Scheidt & Bachmann Parking Solutions GmbH) zum Thema Smart Parking. Hierbei ging er insbesondere auf die „verborgenen Potenziale mithilfe von digitalem Parkplatzmanagement“ ein. Über das aktive Management von Parkplätzen durch Reservierungen könnten vor allem die Ausnutzung der gesamten Parkfläche besser genutzt werden sowie die Attraktivität des jeweiligen Standorts gesteigert werden, so Bemba.
Über Marktzahlen und Chancen im ITK-Markt im Hinblick auf die Themen Glasfaser, Cloud, ein „absehbares DSL-Ende“, KI oder Security berichtete Oliver Jansen (Chief Business Officer bei ecotel AG). Hieran anschließend gab Jürgen Reintjes (Vice President Channel, ALE Deutschland GmbH) in seinem Vortrag „Made by Mittelstand – Unified Communication neu gedacht“ einen Einblick darin, wie man „den Bestand schützen und neue Wertschöpfung erschließen“ könne und wie Migrationswege so gestaltet werden können, sodass es für „mittelständische Systemhäuser nachhaltige Perspektiven bietet“, erklärte Reintjes.
Einen persönlichen Erfahrungsbericht zur Einführung der viel diskutierten 4-Tage-Woche gab Wolfgang Ehrk (CEO, Dierck Group). Hierbei berichtete er von seiner Motivation „ein noch attraktiverer Arbeitgeber“ für seine Angestellten sein zu wollen und von einer gut verlaufenen sechsmonatigen Pilotphase, weshalb die 4-Tage-Woche nun dauerhaft im Unternehmen verankert sei.
Zum Abschluss des Treffens erzählte der Business Coach, Trainer und Speaker, Dr. Hendrik Wahler, was es mit der „Kunst des glücklichen Lebens“ auf sich habe und wie man zum einen statistisch, aber auch ganz persönlich das eigene Glück definiert. Hierbei präsentierte er drei theoretische Modelle und stellte auch noch den Bezug zur Unternehmensrealität her. „Wie kann ich eigentlich Glück in der eigenen Firma fördern? Wie kommen meine Angestellten hier in einen guten Flow und verbinden Sinnhaftigkeit mit ihrer Tätigkeit?“, befragte Dr. Wahler die Zuhörerschaft. Natürlich seien verschiedene und vor allem individuelle Faktoren hierbei entscheidend, daher sei es für jeden Menschen wichtig, die eigene „individuelle Glücksstatistik“ aufzustellen, so Dr. Wahler.